· Katharina Kunze · Psychologie  · 3 min read

Das Gehirn umprogrammieren: Vom Datenmüll zu klaren Gedanken

Unser Gehirn funktioniert wie ein Computer. Es speichert Erfahrungen, Muster und manchmal auch Datenmüll. Erfahre, wie du dein Denken neu ordnen und hilfreiche Wege stärken kannst.

Unser Gehirn funktioniert wie ein Computer. Es speichert Erfahrungen, Muster und manchmal auch Datenmüll. Erfahre, wie du dein Denken neu ordnen und hilfreiche Wege stärken kannst.

Das Gehirn umprogrammieren: Vom Datenmüll zu klaren Gedanken

Unser Denken wie ein Computer

Ich stelle mir das Gehirn wie einen Computer vor. Wenn ich einen neuen Computer kaufe, dann ist dieser wie ein Kind, frisch, schnell und ungeschrieben. Die Abläufe laufen reibungslos, es gibt kaum Störungen.
Im Laufe der Zeit sammeln wir jedoch Informationen, Erfahrungen und Gewohnheiten an, ähnlich wie Programme, Dateien und manchmal Datenmüll.

Und so wie ein Computer anhand unserer Suchanfragen immer wieder ähnliche Inhalte vorschlägt, verhält es sich auch mit unserem Gehirn.
Wenn wir ständig nach negativen Ereignissen suchen, uns mit einer schwierigen Vergangenheit, mit Ängsten und pessimistischen Gedanken beschäftigen, dann verstärken sich diese Muster.
Negative Informationen werden schneller von uns wahrgenommen, wir schenken ihnen mehr Aufmerksamkeit, und sie überlagern immer mehr die positiven Aspekte.

Wandelbarkeit des Gehirns

Das Besondere und Tröstliche ist jedoch, dass unser Gehirn wandelbar ist.
Wir können vielleicht nicht auf Reset drücken, aber wir können nach und nach Ordnung schaffen, da sich das Gehirn neu organisieren und neue neuronale Verbindungen entstehen können.

Dadurch ist es uns auch möglich, neue Fähigkeiten zu erlernen, eine Sprache, ein Instrument oder auch neue Denk- und Verhaltensweisen.
Doch wie beim Klavierspielen braucht es Wiederholung und Geduld: Nur durch regelmäßiges Üben entsteht aus einzelnen Tönen ein flüssiges Stück.
Genauso verhält es sich mit unseren Gedanken und Verhaltensmustern. Neue müssen wiederholt eingeübt werden, damit sie sich verfestigen und selbstverständlich werden.

Neue Wege im Kopf

Man kann sich das vorstellen wie Wege, die wir in unserem Kopf immer wieder gehen.
Der Weg, den wir am häufigsten nutzen, ist breit, bequem und abgetreten, auch wenn er vielleicht nicht der schönste oder hilfreichste ist.
Daneben gibt es viele andere Pfade, die zunächst schmal und mühsam wirken.
Gehen wir sie aber öfter, treten wir sie ebenfalls aus, bis sie leichter begehbar werden.

So entstehen neue Möglichkeiten, unser Denken und Handeln zu gestalten.
Wichtig ist dabei: Neuroplastizität wirkt in beide Richtungen.
Wenn wir uns ständig in negativen Gedankenmustern bewegen, verstärken wir auch diese Wege.
Wenn wir hingegen bewusst neue, positive und hilfreiche Pfade wählen, entwickeln wir unser Gehirn in eine neue, gesunde Richtung.

Die Zeit bewusst nutzen

Dabei sollten wir nicht vergessen, dass die Uhr immer tickt.
Unsere Zeit ist nicht unbegrenzt, und irgendwann bleibt diese Uhr stehen.
Gerade deshalb ist es so wichtig, dass wir uns unserer Gedanken bewusst werden, alte Muster hinterfragen und neue Wege einschlagen.
Denn je mehr wir die uns gegebene Zeit nutzen, um hilfreiche und heilsame Spuren in unserem Leben zu legen, desto erfüllter und reicher kann unser Weg sein.


„So wie wir den Wald vor lauter Bäumen nicht erkennen, verlieren wir durch die Vielzahl an negativen Gedanken oft die Sicht auf das, was das Leben schön macht.“

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